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17.11.2021 09:32

Presse

Boosterimpfung: Schaffen die Hausärzte das?

"Der große Aufwand nimmt der Impfkampagne den Schwung", sagt Ferdinand Gerlach. "Wenn wir an diesen Bedingungen nichts ändern, wird das Impfen nicht schnell genug gehen."

Gerlach ist Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Universität Frankfurt und forscht seit Jahrzehnten zum deutschen Hausärztesystem. Er findet es richtig, das Impfen vor allem den Hausärzten zu überlassen, schon weil viele alte Menschen allein zu Hause lebten und von den Impfzentren nicht erreicht würden. Unterstützt werden müssten sie aber noch viel stärker von mobilen Teams und Pop-up-Impfstationen in Einkaufszentren oder Sportvereinen – eine Strategie, mit der Bremen auf eine Impfquote von über 80 Prozent gekommen ist. Und noch etwas sei dringend erforderlich, sagt Gerlach: "Wertschätzung!" Während der gesamten Pandemie seien Aufgaben an die Hausärzte verteilt worden, ohne die Konsequenzen für die oft ohnehin ausgelasteten Praxen zu bedenken.

Was selten erwähnt wird: Große Teile dieser Arbeit übernehmen die medizinischen Fachangestellten, die MFAs. "Im Gegensatz zu den Pflegerinnen in den Kliniken haben die MFAs aber noch nie einen Bonus vom Staat bekommen", sagt Gerlach. Für ihn sind sie die wahren Heldinnen der Impfkampagne – und die entscheidende Größe, auf die es jetzt ankommt.

Die Zeit, 17.11.2021: Boosterimpfung: Schaffen die Hausärzte das?

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