Innovative Versorgungsformen und Gesundheitssystemforschung

Gesundheitliche Versorgung in Hessen

Bestandsaufnahme und Perspektiven


Projektziel

Die Studie wurde im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) Hessen erstellt und zielt darauf, die Entwicklungen in der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung im Bundesland Hessen in den letzten 10 Jahren zu analysieren und Perspektiven aufzuzeigen, mit welchen Ansätze zukünftig den identifizierten Versorgungsproblemen entgegengewirkt werden könnte.


Ergebnisse

Zusammenfassend zeigt das vorliegende Gutachten aktuell zwei Entwicklungen im hessischen Gesundheitssektor auf: Im ambulanten (v.a. im hausärztlichen) Bereich ist ein zunehmender Ärztemangel insbesondere in ländlichen Regionen zu beobachten, der die Sicherstellung der flächendeckenden ambulanten Versorgung zukünftig immer schwieriger machen wird. Auf der anderen Seite weisen gerade die ländlichen Regionen in Hessen eine ausgeprägte Infrastruktur kleinerer Krankenhäuser auf, die in einem starken wirtschaftlichen Wettbewerb um personelle und finanzielle Ressourcen stehen. Mit Blick auf den demographischen Wandel bei (Haus-)Ärzten und Bevölkerung und die zunehmende Ambulantisierung stationärer Leistungen ist zu erwarten, dass sich diese Tendenzen weiter verstärken werden, wenn der aktuelle Zustand im hessischen Gesundheitswesen wie bisher fortgeschrieben wird. Die im Rahmen des vorliegenden Gutachtens dargestellten Entwicklungen legen nahe, dass die aktuellen und zukünftigen Probleme in der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung in Hessen (aber auch bundesweit) absehbar nur durch eine stärkere Überwindung der Sektorengrenzen lösbar sind. Konzepte und Instrumente für die Umsetzung einer sektorenübergreifenden Bedarfsplanung und Versorgung sind vielfach bereits ausgearbeitet, sie sollten zukünftig erprobt und umgesetzt werden. Die Einführung einer elektronischen Patient:innenakte könnte erheblich dazu beitragen, dass der Informationsfluss zwischen Gesundheitsversorgern erleichtert und verbessert wird. Gleiches gilt für telemedizinische Angebote, die nicht nur eine vertikale (räumliche) Anbindung der Peripherie an Zentren ermöglichen, sondern auch eine sektorenübergreifende Vernetzung von ambulanten und stationären Versorgern. Bei allen Bemühungen um die nachhaltige Sicherstellung einer auch zukünftig flächendeckenden, qualitativ hochwertigen und effizienten Gesundheitsversorgung in Hessen sollte immer das Wohl der Patient:innen im Zentrum stehen.

Broschüre Studienergebnisse: Gesundheitliche Versorgung in Hessen - Bestandsaufnahme und Perspektive

Projektlaufzeit & Förderung

11/2020 - 10/2021

Förderer: Friedrich-Ebert-Stiftung Hessen


Kontakt

Dr. Antje Erler

Tel. 069 6301 5930

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Projektteam

Dr. Dorothea Lemke

Tel. 069 6301 84484

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Pascal Nohl-Deryk  ist nicht mehr am Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt tätig.


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