Altersmedizin

Einstellung zu Menschen mit Demenz

Ein Vergleich zwischen Deutschland und China

Hintergrund und Ziele

Weltweit sind ca. 50 Millionen Menschen an einer Demenz erkrankt, jährlich kommen etwa 10 Millionen neue Fälle hinzu. Allein in China, dem bevölkerungsreichsten Land der Welt (18,7% der Weltbevölkerung) leben derzeit ca. 9,7 Millionen Menschen mit Demenz, in Deutschland sind es gegenwärtig ca. 1,6 Millionen. Die Art der Einstellung und das Vorhandensein von möglichen Vorurteilen wirkt sich auf den Umgang mit dieser Patientengruppe im familiären und professionellen Setting aus. So können negative Einstellungen, z.B. aufgrund mangelnder Kenntnisse über die Erkrankung, zu einem Versorgungsdefizit seitens der Betroffenen führen. Die Folgen sind reduziertes Wohlbefinden und Lebensqualität sowohl der demenziell Erkrankten als auch deren Angehörigen. Aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung, die kulturellen Unterschiede in einzelnen Ländern hinsichtlich der Einstellung gegenüber Menschen mit Demenz zu erforschen, um dadurch Versorgungskonzepte besser auf die Zielpopulationen anpassen zu können. Im Rahmen einer medizinischen Doktorarbeit wird versucht, diese Forschungslücke zu schließen.

Um die Unterschiede in der Einstellung gegenüber Menschen mit Demenz in Deutschland und in China zu erfassen, wurde in einem ersten Schritt die bereits an diversen europäischen Stichproben validierte Dementia Attitudes Scale (DAS) für den chinesischen Sprachraum übersetzt und aufbereitet. Hierzu wurden in beiden Ländern Stichproben aus der Allgemeinbevölkerung sowie aus der Gruppe der professionell Pflegenden in Krankenhäusern gezogen. Diese für den chinesischen Sprachraum validierte Version der DAS wird im Rahmen der Studie eingesetzt, um einen zukünftigen Vergleich mit anderen Ländern zu ermöglichen.

Das erweiterte Wissen um die kulturellen Unterschiede in der Einstellung gegenüber Menschen mit Demenz kann helfen, die Gründe für Vorurteile oder negative Gefühle besser zu verstehen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten, um Wohlbefinden und Lebensqualität von Menschen mit Demenz und deren Familien langfristig und kultursensibel zu verbessern.




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