Multimedikation

Frankfurter Forum für Multimorbidität und Multimedikation

Internationales Multimorbiditäts-Symposium am 3. Mai 2024

Im Rahmen des Frankfurter Forums für Multimorbidität und Multimedikation findet in Kooperation mit der Universität Bielefeld ein internationales Symposium zu Fortschritten und Lücken in der Erforschung und Versorgung von Multimorbidität statt.

Der griechische Mythos von Ariadne und Theseus im Labyrinth des Minos wird seit langem von Forschern und Klinikern als Metapher verwendet, wenn es um das Thema Multimorbidität geht, das eine der größten Herausforderungen im Gesundheitswesen darstellt.

Forscher sind mit Heterogenität und enttäuschenden Interventionsergebnissen konfrontiert, Kliniker von der Komplexität und Ungewissheit der Entscheidungsfindung herausgefordert, und Patienten müssen mit einer zunehmenden Behandlungslast fertig werden.

Das Symposium wird Erkenntnisse und Evidenzlücken zusammenfassen und neue Konzepte und Ansätze im Bereich Multimorbidität beleuchten.

Das Programm und Hinweise zur Anmeldung finden Sie im Veranstaltungsflyer.

Zweites Bürgerforum informierte über den Nutzen des bundeseinheitlichen Medikationsplans

Am 8. Juni 2021 fand im Rahmen des Frankfurter Forums für Multimorbidität und Multimedikation das zweite Bürgerforum unter dem Titel „Medikationsplan: gutes Mittel oder bittere Pille?“ statt. Die einstündige virtuelle Veranstaltung richtete sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger und wurde dieses Jahr in Kooperation mit der Bürgeruniversität der Goethe-Universität Frankfurt am Main durchgeführt.

In zwei Kurzvorträgen von Frau Marjan van den Akker (Professorin für Multimedikation und Versorgungsforschung) und Herrn Armin Wunder (Hausarzt in Frankfurt) erfuhren die Teilnehmer:innen, wie ein Medikationsplan helfen kann die Behandlung besser zu verstehen und zu beeinflussen. Die Vorträge informierten über den Anspruch auf Ausstellung eines Medikationsplans, sowie dessen Bedeutung für alle Patient:innen, die mehrere Medikamente dauerhaft einnehmen müssen. Die Teilnehmer:innen erfuhren auch über Zahlen und Fakten zum Phänomen der Multimorbidität – dem gleichzeitigen Auftreten mehrerer chronischer Erkrankungen.

In einer anschließenden Diskussion ergründeten die Experten gemeinsam mit den Teilnehmer:innen, welche Informationen ein Medikationsplan erhalten sollte, warum die Informationen etwa zum Alter, zur Dosis, zu eventuellen Medikationsumstellungen oder Nebenwirkungen essentiell seien. Es wurde deutlich, dass der Medikationsplan den verschiedene Behandler:innen, wie Apotheker:innen, Fachärzt:innen, oder Hausärzt:innen wichtige Informationen lieferten, um potenzielle Nebenwirkungen identifizieren zu können und die Verschreibung von Medikamenten mit den gesundheitlichen Zielen der Patient:innen in Einklang bringen zu können.  

Ein freundlicher Dank gilt den Förderern der Veranstaltung.

Erstes Bürgerforum zum Thema Multimedikation und Schmerzmittel: Intensiver Austausch zwischen Wissenschaftlern, Ärzten und interessierten Bürgern

Am 15.2.2020 fand das erste Bürgerforum im Rahmen des Frankfurter Forums Multimorbidität und Multimedikation (FM2) auf dem Campus des Uniklinikums Frankfurt statt (Pressemittteilung der Goethe-Universität). Alle interesseierten Bürger*innen waren eingeladen unter dem Motto "Auf Wiedersehen Schmerzen, hallo Nebenwirkungen! Was wir über Schmerzmittel wissen sollten" mit Expert*innen in Austausch zu treten.

In der zwei stündigen Veranstaltung erfuhren die Teilnehmenden in vier Impulsvorträgen wichtige Fakten über Schmerzmittel und ihre Nebenwirkungen - insbesondere im Zusammenhang mit anderen Medikamenten. Dabei beleuchteten die Vortragenden unterschiedliche Perspektiven von Schmerzbehandlung und brachten Expertise aus den Bereichen der Epidemiologie, der zellulären Schmerzverarbeitung, sowie der hausärztlichen und pharmazeutischen Praxis ein.

Eigentlich stellen Schmerzen eine nützliche Alarm-Funktion für den Körper dar, allerdings erfüllen chronische Schmerzen diesen Zweck nicht mehr, erläuterten die Experten. Lässt sich der Schmerz nicht ertragen, ist meist eine Kombination aus Medikamenten und anderen Therapien notwendig. Patienten sollten sich nicht selbst mit frei verkäuflichen Schmerzmitteln behandeln, sondern nur in Absprache mit dem Apotheker, der in vielen Fällen die Konsultation des behandelnden Arztes empfiehlt. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn Patienten dauerhaft andere Medikamente einnehmen müssen (z.B. für Herzprobleme), wenn sie bereits schlechte Erfahrungen mit Nebenwirkungen einzelner Wirkstoffe gemacht haben oder sich unsicher sind, welche Wirkstoffe sich hinter den vielen Handelsnamen der teils ähnlich aussehenden Schmerzmittel-Packungen verbergen. Denn: Schmerzmittel sind keine Allheilmittel für jegliche Art von Schmerzen. Sie funktionieren auf Zellebene für Kopfschmerzen beispielsweise anders als etwa für Tumorschmerzen. Den Forschern und Medizinern war es wichtig zu betonen, dass Schmerzempfinden ein subjektives Phänomen ist und die Schmerzbehandlung sehr individuell erfolgen sollte.

Der Bedarf an Informationen ist bei Ärzten wie Patienten groß: "Rund die Hälfte aller Patienten über 65 Jahren nimmt fünf oder mehr Arzneimittel ein. Damit steigt das Risiko von Wechselwirkungen", so die Initiatorin des Bürgerforums und Epidemiologin, Professorin Marjan van den Akker. Meistens verschreiben verschiedene Fachärzte diese Medikamente und stimmen sich nicht ausreichend ab - betroffen seien besonders die älteren Patienten mit Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität).

Den Impulsvorträgen schloss sich eine moderierte Diskussion an, die durch vielseitige Fragen des Publikums lebte. Von Interesse waren etwa die zukünftigen Entwicklungen von Wirkstoffen in der Schmerztherapie oder die Einschätzung der Experten zu Schmerzmitteln wie Morphinpflastern oder Cannabis-Präparaten. So bot das Forum die bisher einzigartige Möglichkeit des Austausches zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zum Thema Multimedikation und Schmerzmittel. Für die Offenheit und das Interesse sei den Teilnehmenden wie den Vortragenden herzlich gedankt!


Interesse?

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